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Inkontinenz nach einem Schlaganfall verstehen – Tipps zum Umgang mit Inkontinenz in der Genesungsphase

Die Genesung nach einem Schlaganfall kann schwierig sein, insbesondere wenn Inkontinenz auftritt. Wir erklären Ihnen, warum dies vorkommt, wie Sie damit umgehen können und welche kleinen Veränderungen Ihnen helfen, Ihr Selbstvertrauen und Ihre Kontrolle zurückzugewinnen.

4 Minuten Lesezeit
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Inkontinenz nach einem Schlaganfall verstehen – Tipps zum Umgang mit Inkontinenz in der Genesungsphase
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Veränderungen der Blasen- und Darmfunktion nach einem Schlaganfall sind häufiger, als man denkt. Diese Veränderungen können belastend sein und sich wie ein schwerer Rückschlag anfühlen. Es gibt jedoch Wege, damit umzugehen, es zu behandeln und in vielen Fällen sogar vollständig zu überwinden. Mit der richtigen Pflege, Unterstützung und klugen Entscheidungen kann sich die Genesung weniger erdrückend und viel besser bewältigen anfühlen.


Warum ein Schlaganfall Inkontinenz verursachen kann

Ein Schlaganfall bedeutet, dass die Blutversorgung eines Teils des Gehirns unterbrochen ist. Diese Unterbrechung kann sich auf alles auswirken, von der Sprache über das Gedächtnis bis hin zur Beweglichkeit – und manchmal auch auf die Kontrolle von Blase und Darm.

Unterschiedliche Schlaganfälle betreffen unterschiedliche Teile des Gehirns. Wenn jedoch der Bereich betroffen ist, der die Beckenbodenmuskulatur, die Blase oder den Darm steuert, kann es zu Harninkontinenz kommen.

Das kann beispielsweise so aussehen:

  • Das Gehirn ist nicht in der Lage, klare Signale an Blase oder Darm zu senden.

  • Die Beckenbodenmuskulatur wird schwächer oder lässt sich schwerer kontrollieren

  • Schwierigkeiten, den Harndrang zu erkennen

  • Gedächtnisverlust oder Verwirrtheit, die es erschweren, eine regelmäßige Toilettenroutine einzuhalten

Es ist frustrierend, aber das bedeutet nicht, dass du versagst. Und es ist nicht für jeden von Dauer.



Tipps zum Umgang mit Inkontinenz nach einem Schlaganfall

Die Rehabilitation nach einem Schlaganfall ist schon eine große Herausforderung. Wenn dann noch Inkontinenz hinzukommt, kann es sich anfühlen, als ob einem die Unabhängigkeit entgleitet.

Aber die Wahrheit ist: Ihr Wohlbefinden, Ihre Würde und Ihr Selbstvertrauen sind weiterhin erreichbar. Und es gibt Hilfsmittel und Unterstützungssysteme, die Ihnen helfen, wieder mehr Kontrolle zu erlangen.

Hier geht es nicht darum, so zu tun, als wären die Dinge einfach. Es geht darum, zu erkennen, was möglich ist, und Schritt für Schritt vorzugehen.


1. Beckenbodentherapie


Nach einem Schlaganfall können die Beckenbodenmuskeln geschwächt sein und möglicherweise nicht mehr so ​​funktionieren wie früher. Hier setzt die Beckenbodentherapie an.


Eine Beckenbodenphysiotherapeutin kann helfen bei:

  • Übungen zur Stärkung der Muskulatur um Blase und Darm

  • Verfolgen Sie Ihren Fortschritt mithilfe empfohlener Tools

  • Personalisierte Pflegeroutinen zur Unterstützung der Genesung und Reduzierung von Leckagen

Auch wenn es Übungen für den Beckenboden gibt, die man zu Hause durchführen kann, ist es ratsam, vor Beginn Rücksprache mit einem Arzt oder einer Beckenboden-Physiotherapeutin zu halten. Der Heilungsprozess verläuft bei jedem anders, und professionelle Unterstützung kann einen großen Unterschied machen.



2. Essen & Trinken

Was Sie essen und trinken, kann Ihre Blase und Ihren Darm stärker beeinflussen, als Sie vielleicht denken. Manche Lebensmittel und Getränke reizen die Blase und können zu Harninkontinenz führen. Zu wissen, wie Ihr Körper auf verschiedene Inhaltsstoffe reagiert, ist der Schlüssel zu mehr Wohlbefinden und Kontrolle – ganz ohne Stress beim Essen.

Folgende Speisen und Getränke sollten vermieden werden:

  • Kaffee (da Koffein die Blase stimuliert)
  • Erfrischungsgetränke und kohlensäurehaltiges Wasser
  • Alkohol
  • Zitrusfrüchte, darunter Orangen, Zitronen und Limetten
  • Tomaten und Lebensmittel auf Tomatenbasis
  • Schokolade
  • Scharfe oder stark salzige Speisen


Blasenschonendere Alternativen sind:

  • Mageres Fleisch und Meeresfrüchte
  • Säurearme Früchte wie Bananen, Äpfel, Beeren und Wassermelone
  • Gemüsesorten wie Gurke, Sellerie und Salat, die viel Feuchtigkeit benötigen
  • Ballaststoffreiche Alternativen wie Grünkohl und Karotten
  • Genügend Wasser


3. Geplanter Toilettengang

Ein regelmäßiger Toilettengang kann Unfälle verhindern. Durch eine fortlaufende Routine können Körper und Gehirn neue Muster entwickeln – und Sie gewinnen so wieder mehr Kontrolle.

Das könnte so aussehen:

  • Regelmäßige Erinnerungen einstellen, um das Badezimmer zu benutzen

  • Gehen Sie alle 2–3 Stunden, auch wenn Sie keinen Harndrang verspüren.

  • Diese Routine dient dazu, den Körper darauf zu trainieren, zu bestimmten Zeiten bestimmte Dinge zu erwarten und darauf zu reagieren.

Für pflegende Angehörige kann eine solche Routine auch das Rätselraten reduzieren und den Alltag – für Sie beide – vorhersehbarer machen.



4. Medikamente

In manchen Fällen kann Ihr Arzt oder Spezialist Ihnen Medikamente zur Behandlung der Inkontinenz verschreiben, insbesondere in den frühen Stadien.

Gängige Behandlungsmethoden sind:

  • Blasenentspannungsmittel oder Medikamente zur Linderung von Krämpfen

  • Medikamente zur Regulierung des Stuhlgangs und der Stuhlkonsistenz

  • Produkte, die dazu beitragen, die Dringlichkeit zu verbessern oder zu verringern

Wie bei allen Medikamenten gilt: Was bei einer Person wirkt, muss nicht zwangsläufig bei einer anderen wirken. Entscheidend ist die enge Zusammenarbeit mit Ihrem Hausarzt oder Facharzt, um herauszufinden, was für Sie am besten ist.



Ist durch einen Schlaganfall bedingte Inkontinenz heilbar?

In manchen Fällen ja. Die Genesung verläuft jedoch individuell. Die Schwere des Schlaganfalls, der betroffene Hirnbereich, Ihr körperlicher Zustand und der Zeitpunkt des Behandlungsbeginns spielen dabei eine Rolle.

Auch wenn die Krankheit nicht vollständig „geheilt“ werden kann, lässt sie sich fast immer behandeln und verbessern.

Sprechen Sie mit Ihrem Arzt, stellen Sie Fragen und scheuen Sie sich nicht, Ihre Bedenken anzusprechen. Es geht um Ihre Gesundheit, Ihr Wohlbefinden, Ihren Alltag. Sie haben es verdient, gehört und unterstützt zu werden.


Du findest es heraus – Schritt für Schritt.

Die Genesung nach einem Schlaganfall kann sich anfühlen, als ob man alles von Grund auf neu aufbauen müsste – und Inkontinenz kann sich wie eine weitere Belastung auf einem ohnehin schon vollen Teller anfühlen.

Doch es gibt Unterstützung. Fortschritt ist möglich. Und das Vertrauen kann wiederhergestellt werden.


Haftungsausschluss: Dieser Artikel dient ausschließlich allgemeinen Informationszwecken und ersetzt keine professionelle medizinische Beratung, Diagnose oder Behandlung. Bei Fragen zu Ihrer Gesundheit oder einer Erkrankung wenden Sie sich bitte stets an Ihren Arzt, Physiotherapeuten oder eine andere qualifizierte medizinische Fachkraft. Ignorieren oder verzögern Sie niemals die Einholung professionellen Rats aufgrund von Informationen, die Sie hier gelesen haben.